{"id":19358,"date":"2024-07-04T16:24:45","date_gmt":"2024-07-04T14:24:45","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bechtle-am.com\/?p=19358"},"modified":"2024-07-04T16:25:47","modified_gmt":"2024-07-04T14:25:47","slug":"vor-ur-teil-3d-druck-das-ist-doch-nur-fuer-spielzeug","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bechtle-am.com\/wissen\/magazin\/vor-ur-teil-3d-druck-das-ist-doch-nur-fuer-spielzeug\/","title":{"rendered":"Vor (ur) teil: 3D-Druck? Das ist doch nur f\u00fcr Spielzeug"},"content":{"rendered":"\n<p>Wenn man im Internet nach dem Begriff \u201e3D-Druck\u201c sucht, bekommt man ziemlich schnell den folgende Eindruck:&nbsp;<strong>3D-Drucker eignen sich haupts\u00e4chlich daf\u00fcr, individuelle Produkte zuhause zu drucken, in den meisten F\u00e4llen Spielsachen und Fanartikel.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<p>Ist das so? Sind 3D-Drucker nur Spielzeug f\u00fcr den Hausgebrauch?\u00a0<strong>Oder ist die Technik, die hinter dem 3D-Druck steckt, auch f\u00fcr industrielle Anwendungen interessant?<\/strong><\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-woher-kommt-der-3d-druck-eigentlich\">Woher kommt der 3D-Druck eigentlich?<\/h2>\n\n\n\n<p><strong>Anfang der 1980-er Jahre wurde das Verfahren der <a href=\"https:\/\/www.bechtle-am.com\/technologien\/sla-stereolithografie\/\">Stereolithografie <\/a>erfunden, das kurz danach in die Praxis umgesetzt wurde.<\/strong>\u00a0Dabei werden Modelle aus Material schichtweise aufgebaut. Mit dieser Entwicklung startete der 3D-Druck.<\/p>\n\n\n\n<p>Sp\u00e4ter kamen Technologien wie das Lasersintern hinzu, bei dem das fertige Modell aus einem Pulver hergestellt wird, das mithilfe eines Lasers partiell ge- und verschmolzen wird. Auch das Fused Layer Modeling wurde bereits in den 1980-er Jahren entwickelt, bei dem ebenfalls Material geschmolzen wird, um schichtweise ein Modell zu erzeugen. Sp\u00e4ter kam noch das Multijet-Modeling dazu, bei dem mit Druckk\u00f6pfen ein Material aufgebracht wird.<\/p>\n\n\n\n<p>Mit den unterschiedlichen Technologien wurde die Verwendung unterschiedlicher Materialien erm\u00f6glicht, Details an den Modellen konnten immer genauer abgebildet werden und die Modelle selbst konnten wahlweise sehr gro\u00df oder aber sehr klein werden.<\/p>\n\n\n\n<p><strong>Die urspr\u00fcnglichen 3D-Drucker waren nicht die Ger\u00e4te, die man sich zu Hause auf den Tisch stellen kann, um Spielsachen zu drucken.<\/strong>\u00a0Es waren gro\u00dfe, teure K\u00e4sten, die mitten im Raum standen und haupts\u00e4chlich f\u00fcr industrielle, medizinische oder forschungsrelevante Aufgaben eingesetzt wurden. Erst mit der Weiterentwicklung der Technologie wurden die Drucker kleiner und die Materialien g\u00fcnstiger, so dass der Einsatz au\u00dferhalb von Industrie und Forschung machbar wurde.\u00a0<strong>Urspr\u00fcnglich war der 3D-Druck eine Entwicklung f\u00fcr die Industrie.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-werden-3d-drucker-schon-in-der-industrie-eingesetzt\">Werden 3D-Drucker schon in der Industrie eingesetzt?<\/h2>\n\n\n\n<p>Der VDI hat bereits 2014 einen&nbsp;<a href=\"https:\/\/creabis.de\/pdf\/VDI_Statusreport_AM_2014_WEB.pdf\">Statusreport zu den additiven Fertigungsverfahren<\/a>&nbsp;ver\u00f6ffentlicht. Darin ist unter anderem folgendes zu lesen: \u201eHier in Deutschland haben Universit\u00e4ten, Forschungseinrichtungen und junge Unternehmen das Potenzial der additiven Fertigungsverfahren sehr fr\u00fch erkannt und daraus marktf\u00e4hige Anlagen entwickelt, die von ihren Anwendungen im Prototypenbau den Weg in die Fertigung von Endprodukten gefunden haben.\u201c<\/p>\n\n\n\n<p>Die Antwort auf die oben gestellte Frage ist also:&nbsp;<strong>Ja, 3D-Drucker, oder auch additive Fertigungsverfahren, werden bereits erfolgreich in der Industrie eingesetzt, von verschiedenen Unternehmen zu ganz unterschiedlichen Zwecken.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<p><strong>Die Vorteile dieser Technologie sind dabei die Geschwindigkeit, Flexibilit\u00e4t und Genauigkeit, mit der Bauteile gedruckt werden k\u00f6nnen.<\/strong>\u00a0Durch die direkte \u00dcbergabe eines CAD-Modells m\u00fcssen, im Gegensatz zu anderen Fertigungsmethoden, keine Zeichnungen oder Programmierungen erstellt werden. Fertigungsprobleme durch Hinterschnitte und aufwendige Geometrien stellen f\u00fcr 3D-Drucker keine Hindernisse dar. Je nach Druckverfahren k\u00f6nnen Modelle mit St\u00fctzgeometrie versehen werden, in manchen F\u00e4llen ist das nicht mal notwendig. Dabei ist die Oberfl\u00e4chenqualit\u00e4t mittlerweile sehr gut, so dass Teile in Sichtqualit\u00e4t erstellt werden, die ihren Einsatz unter anderem im Konsumg\u00fcterbereich oder Automobilbau finden.\u00a0<strong>Damit hat der 3D-Druck den Prototypenbau verlassen und ist in der additiven (Serien-) Fertigung angekommen.<\/strong>\u00a0Zus\u00e4tzlich k\u00f6nnen die Teile jederzeit vor Ort hergestellt werden, was lange Lieferzeiten verhindert und Transportwege verringert. Wenn ein Teil gebraucht wird, kann es direkt gedruckt und eingesetzt werden. Durch die unterschiedlichen Materialien werden immer mehr Anwendungsf\u00e4lle abgedeckt: Es gibt Drucker f\u00fcr Kunststoffe, Metalle, oder Lebensmittel und Beton. In die Bauteile k\u00f6nnen mit speziellen Verfahren Endlosfasern eingebracht werden, um die Stabilit\u00e4t zu erh\u00f6hen. Leichte, haltbare Teile, die schnell zur Verf\u00fcgung stehen, sind das Ergebnis.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-kann-das-jede-r\">Kann das jede*r?<\/h2>\n\n\n\n<p>Kurze Antwort: Ja, in jeder Branche k\u00f6nnen\u00a0additive Fertigungsverfahren\u00a0eingesetzt werden. Die Einsatzm\u00f6glichkeiten sind vielf\u00e4ltig: ob Prototypenbau, Serienfertigung, Herstellung von Ausstellungsmaterialien, Modelle zur Vertriebsunterst\u00fctzung, Konsolidierung umfangreicher Bauteile, Herstellung individueller, kundenspezifischer Teile, etc\u2026.\u00a0<strong>Wenn man die eigenen, traditionellen Fertigungsverfahren und Vorgehensweisen hinterfragt, findet sich ein erstaunliches Potential f\u00fcr den Einsatz neuer Technologien.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<p>Ein weiterer Vorteil von additiven Fertigungsverfahren ist die leichte Erlernbarkeit sowohl der <a href=\"https:\/\/www.bechtle-am.com\/3d-druck-software\/\">Softwarel\u00f6sungen<\/a>, die zur Modellerstellung und -verarbeitung genutzt werden, als auch der Hardware.\u00a0<strong>Die meisten Drucker sind sehr benutzerfreundlich, so dass neue Mitarbeiter*innen schnell in die Handhabung eingewiesen werden.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-wie-finde-ich-einen-3d-drucker-der-zu-meinen-anwendungen-passt\">Wie finde ich einen 3D-Drucker, der zu meinen Anwendungen passt?<\/h2>\n\n\n\n<p>Es ist schwierig, unter allen Verfahren das passende f\u00fcr das eigene Unternehmen und die speziellen Anwendungsf\u00e4lle zu finden. Und oft kann man das eigene Potential schlecht einsch\u00e4tzen.\u00a0<strong>Ein erster Schritt ist immer: Hinterfragen. Sind die traditionellen Fertigungsmethoden noch ausreichend?<\/strong>\u00a0Das sind sie fast immer. Aber: in einem umk\u00e4mpften Markt, der von Preisen und Verf\u00fcgbarkeiten f\u00fcr Produkte und Rohstoffe stark beeinflusst wird, kann der Einsatz additiver Fertigungstechnologien f\u00fcr den entscheidenden Vorteil sorgen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>3D-Drucker sind nur teures Spielzeug. Warum diese Aussage nicht stimmt, und welche Vorteile sich durch additive Fertigungsverfahren ergeben, lesen Sie hier.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":19383,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"inline_featured_image":false,"greyd_block_editor_preview":[],"footnotes":""},"categories":[56],"tags":[],"class_list":["post-19358","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-ratgeber"],"yoast_head":"<!-- This site is optimized with the Yoast SEO Premium plugin v22.2 (Yoast SEO v23.9) - https:\/\/yoast.com\/wordpress\/plugins\/seo\/ -->\n<title>Vor (ur) teil: 3D-Druck? 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